Eigentlich sollen wir in Saarbrücken in der Aula der Universität des Saarlandes auftreten. Weil sich kurzfristig aber der Vertreter eines saarländischen Ministeriums angekündigt hat, um seine eigene Interpretation der Lichtung zu präsentieren, der „Lichtung“ in den Portemonnaies der saarländischen Studenten nämlich, wird die Veranstaltung kurzfristig in den Musiksaal der Uni verlegt.
Macht aber nix, der Saal ist riesig, die Bühne auch – nur die Akustik im Musiksaal ist etwas heikel, man könnte auch sagen knochentrocken, denn mit dem Wörtchen Musik im Namen des Saals ist wohl eher der schöne, reine Klang eines Klavierkonzertes oder eines Streichquartetts gemeint, als elektroakustisch verstärktes Gedudel, wie wir es fabrizieren. Der Sound während der Show ist also eher gewöhnungsbedürftig, immer hart an der Grenze zur Rückkopplung, deshalb fallen feinere Nuancierungen heute aus, und wir präsentieren dem zahlreich erschienenen Publikum die Holzfällervariante der Lichtung. Mit dem Ergebnis sind wir trotzdem sehr zufrieden – das Publikum offensichtlich auch, obwohl es am Ende des Stücks, wie bei mittlerweile jeder unserer Shows, eine gefühlte Ewigkeit dauert, bis der Schlussapplaus einsetzt.
Der nächste Vormittag ist frei, also geht es abends mit unserem Booker Chris auf Kneipentour durch Saarbrücken. Wir lernen die Kneipe von Spermbirds/Steakknife-Frontmann Lee Hollis kennen und bekommen von Chris eine kleine Einführung in die Vielzahl der saarländischen Dialekte. Speziell die Saarbrücker Variante hat gute Chancen, unser deutscher Lieblingsdialekt zu werden: Die Daa wohr da Dieda doo – oder so ähnlich. Prost!