Programme

Mensch | Maschinen | Raum

Eine interaktive Rauminstallation des Teenage Angst Ensembles

Was macht ein gelungenes Leben aus? Wann gelten Lebensträume als gescheitert? Woraus setzt sich die menschliche Identität zusammen? Woran erinnern wir uns gern zurück? Wie zuverlässig sind Erinnerungen? Wie anfällig sind sie für Manipulation?

Das Teenage Angst Ensemble hat mit Menschen, die an unterschiedlichen Punkten in ihren Leben stehen, Videointerviews geführt. Herausgekommen sind intime Portraits, die die Betrachter:innen dicht an die Protagonist:innen heranführen, Einblicke in psychische Erkrankungen, identitätsstiftende Lebensereignisse und persönliches Scheitern gewähren, ohne dabei ins Voyeuristische abzudriften. Diese authentischen Momente werden im Mensch | Maschinen | Raum zusammen mit inszenierten Interviewpassagen in einen fiktionalen Plot eingebunden. „Deep“ und „Fake“ sind hier nicht mehr zu unterscheiden.

Die Rauminstallation führt die Betrachter:innen in den abgeschiedenen Kellerraum einer alten Krankenanstalt, in dem ein unbekannter Mann daran arbeitet, das Leben der Patient:innen auf bizarre Weise zu remixen. Große Träume mit veränderten Vorzeichen, entstellte Erinnerungen, Sollbruchstellen des Lebens. Eine mysteriöse Maschinerie. Der Film eines Lebens wird remontiert. Was, wenn das erträumte Leben nicht so traumhaft ist, wie erhofft?

Herzstück der Arbeit ist eine 45-minütige 3-Kanal-Videoinstallation, die parallel auf drei Röhrenfernsehern ausgespielt wird. Wie in einem Escape-Room stöbern die Betrachter:innen in Fotos Notizen und Skizzen. Found-Footage-Material in Form von Super8-Filmen, Dias und Tondokumenten nimmt sie mit zu Hochzeiten und Freizeiten in den frühen 80er-Jahren oder in einen Burgen-Urlaub im Jahr 1974. In diesem „Retro-Ambiente“ werden aktuelle Themen verhandelt: Wie öffentlich lebe ich mein Leben? Teile ich es mit ein paar Freunden oder der ganzen Welt? Was passiert mit Erinnerungen und Träumen, mit Geschichte und Geschichten, wenn KI und Deep Fake Alltag sind?

Mitwirkende:

Idee & Konzept Rauminstallation: Teenage Angst Ensemble

Drei-Kanal-Videoinstallation in Röhren-Surround, ca. 48 Minuten:
Frau aus der Dritten / Patientin: Moana Köhring
Dr. Haag / Der Herausgeber: Daniel Nipshagen
Der Ermittler / Patient: Sascha Kendziorra
Therapiegruppe (in der Reihenfolge ihres Auftretens): Marie Iren, Judith Büthe, Andreas Laskowski, Nicola Krahl, Luana Wichert, Susanne Kirchhoff
Text, Regie, Kamera, Ton, Sounds, Sounddesign, Musik & Schnitt: Teenage Angst Ensemble
Zusätzliche Kamera: Nicola Krahl

Fotos, Skizzen & Notizen Ausstellung: Teenage Angst Ensemble

Found Footage:
Super8-Film „Hochzeit Müller“
Dia-Serien „Melle April 1981“ & „Ladbergen Okt. 1980“
Minikassette „Burgen-Urlaub 1974“

Das Haus

Eine Produktion des Teenage Angst Ensembles

Von Sehnsucht, der Vergangenheit und verstörenden Nachbarn

Rätselhafte Briefe. Ein mysteriöser Mieter. Suche nach Nähe und der Vergangenheit, Selbstmord – und immer wieder Das Haus. Bizarre Fragmente, die sich in der Phantasie des Zuschauers zu einem verstörenden Ganzen zusammen fügen – Moana Köhring und Daniel Nipshagen als das Teenage Angst Ensemble laden ein, Das Haus zu erkunden und dabei hautnah bizarre Geheimnisse und menschliche Abgründe zu erfahren.
Die Trilogie wird fortgesetzt: Mehr als achtzig Mal fesselte das Teenage Angst Ensemble mit dem Mystery-Kammerspiel Die Lichtung Publikum und Presse. Nun geht es weiter mit den Espelkamp Tapes, oder vielmehr: Einer Kiste mit mysteriösen Abschiedsbriefen, die in dem nicht minder geheimnisvollen, titelgebenden Haus auftauchen. Von einem phantomhaften Mieter ist dort die Rede – und womöglich erweisen die Schriftstücke sich als Schlüssel zu einer ungeklärten Selbstmordserie in der düsteren Geschichte eines scheinbar ganz gewöhnlichen Mehrparteienmiethauses.

Wie auch sein Vorgängerstück ist Das Haus alles andere als klassische Mördersuche in konventioneller Krimi-Manier, denn das Teenage Angst Ensemble bricht Genremuster und Erwartungshaltungen auf. In einer Mischung aus Lesung, Videoinstallation und Performance wird das Publikum mit einer Collage aus fragmentarischen Psychogrammen konfrontiert. Den Zuschauer erwartet ein farbiger Rausch aus Sounds, Bildern und Worten, ein Alptraum zwischen Roland Space Echo, Plattenspielern und Laptop, zwischen Super8 und High Definition.

Mitwirkende:

Frauen: Moana Köhring
Mann von oben: Daniel Nipshagen
Der Ermittler (vom Band): Sascha Kendziorra

Text & Regie: Daniel Nipshagen
Video: Carsten Deinert & Found Footage

Die Lichtung

Psycho-Kammerspielpuzzle für zwei Darsteller
Eine Produktion des Teenage Angst Ensembles

Im ostwestfälischen Espelkamp verschwinden zwischen 1970 und 1995 mehrere junge Mädchen und Frauen spurlos. Die Polizei entdeckt Parallelen in den Lebensläufen der Vermissten, bleibt aber ratlos – trotz intensiver Suche werden keine Leichen gefunden. Kurz vor seiner Pensionierung wird der mit dem Fall betraute Ermittler im Oktober 1995 zu einer Lichtung im nahegelegenen Waldgebiet gerufen. Dort entdecken seine Männer und er Unglaubliches…
Klassische Lesung, Theater, Plattenauflegen, Videokunst, Performance – Die Lichtung sprengt alle Genregrenzen. Texte, Bilder und Sounds verschmelzen zu einer Einheit, die den Zuschauer in eine Geschichte voller Wut, Trauer, Angst und Liebe hineinsaugt. Kopfkino aus Puzzlestücken, rhythmisch und präzise. Die Fragmente zeichnen ein Bild vom Erwachsenwerden zwischen Spießertum und beginnender Hippie-Ära, von den Ängsten der Pubertät, zwischen Freiheit und Zwang, Wahn und Wirklichkeit, Kleinstadt und großer Welt. Eine Anatomie des Bösen und ein atemberaubender Trip in die Psyche.
Das Stück Die Lichtung ist der erste Teil einer Bühnen- und Buchtrilogie mit dem Titel Espelkamp Tapes. Dreh- und Angelpunkt der Espelkamp Tapes ist die ostwestfälische Stadt mit ihrer außergewöhnlichen Vergangenheit als Munitionsanstalt der Nazis. Entstanden aus den Baracken der Zwangsarbeiter ist Espelkamp heute ein Kleinstadt-Schmelztiegel im Wald. Die einzigartige Atmosphäre des Städtchens dient den Espelkamp Tapes als Blaupause für ein Paralleluniversum hinter den Spiegeln, ein deutsches Twin Peaks. Das Bühnenstück wurde in Deutschland, Österreich und der Schweiz mittlerweile mehr als fünfzig Mal aufgeführt.

Mitwirkende:

Mädchen: Moana Köhring
Ralf Haag, Mann am Schreibtisch: Daniel Nipshagen
Der Ermittler (vom Band): Sascha Kendziorra

Text & Regie: Daniel Nipshagen
Video: Peer Engelbracht (Impulskontrolle)
Videoeinspielungen: Corinna Nipshagen/Veronika Bouffier/Nicola Krahl/Martin Janczek

Dead Livingroom

Eine Installation des Teenage Angst Ensembles

Ein verlassenes Wohnzimmer – auf dem Nierentisch die Spuren von Menschen, die hier früher gelebt oder es besucht haben. Gelegentlich flackern auf dem Fernseher Erinnerungsfetzen auf und von Zeit zu Zeit wehen die Stimmen der Vergangenheit in die Gegenwart hinüber.

Unter freundlicher Mitwirkung und mit Improvisationen von:

Killer
Nicola Krahl
Michaela Mutu
Corinna Nipshagen

Regie: Daniel Nipshagen, Moana Köhring
Videos: Found Footage
Loop, Dauer ca. 30 Minuten