Ein früher Mittwochabend in Berlin. Vom Stadtverkehr aufgehalten, kommen wir erst knappe zwei Stunden vor dem Beginn der Show am Veranstaltungsort Kaffee Burger an. Dort rechnet man aber offenbar noch lange nicht mit uns, von Hektik keine Spur – Karl, der Veranstalter, begrüßt uns mit einem Lackierpinsel in der Hand, mit dem er gerade einen alten Tisch verschönert. Er wundert sich, warum wir schon so früh da sind, erklärt sich dann aber doch bereit, schon mal die Technik für uns aufzubauen. Die Bühne des Kaffee Burger scheidet für unsere Show aus, deshalb verlegen wir den Auftritt in den hinteren Teil des Raums. Wie jedesmal wird der Aufbau wie durch ein Wunder auch diesmal rechtzeitig fertig. Support der besonderen Art bekommen wir während der Show von einer Soap Opera: Karl hat wohl vergessen, nach dem Lackieren den Fernseher auszuschalten, der direkt über uns unter der Decke hängt. Was wir hören klingt nach GZSZ, da wir zu diesem Zeitpunkt aber schon mit unserer eigenen Performance beschäftigt sind, können wir uns leider nicht umdrehen, um nachzuschauen. Nach ungefähr zehn Minuten wird das Programm so schlecht (oder wir so gut), dass Karl den Fernseher ausschaltet. An weiteren Skurrilitäten gibt es bei diesem Auftritt: den kaputten Mikroständer, der Moana dazu zwingt, eine extrem ungewöhnliche Sitzposition einzunehmen, die obligatorische kaputte Taschenlampe und die notdürftig an der Wand befestigte zweite Leinwand, die sich eine Minute vor ihrem großen Einsatz laut polternd von selbiger löst. Nach der Show gibt es noch Sightseeing mit Simone, einer ehemaligen Thekenkraft der BASTION, bei der wir heute netterweise schlafen dürfen, und sehr guten Sherry! Am nächsten Morgen besuchen wir unser Buch in der Buchhandlung Kisch & Co. in Kreuzberg. Es winkt uns freudig aus dem Schaufenster zu. Danke Kisch & Co., danke Simone, danke Berlin!