Nach einem halben Jahr tourfreier Zeit treten wir im Düsseldorfer damenundherren zum ersten Mal wieder mit der Lichtung auf. Das damenundherren ist, wie der Name schon andeutet, ein ehemaliger Friseursalon, der zu einer stylischen Veranstaltungslocation umgebaut wurde und von einem gleichnamigen Verein betrieben wird. Leider deutet an diesem Tag zunächst alles auf ein Fiasko hin: Peter, der Techniker, begrüßt uns nachmittags zum Aufbau/Soundcheck mit den Worten „Hallo, ich hoffe, ich kann euch helfen – ich hab so was noch nie gemacht“, in der Etage über dem damenundherren ist kurz zuvor ein Klo „explodiert“, so dass es jetzt von der Decke tropft, und die Sonne knallt dermaßen, dass mit Publikum eigentlich nicht zu rechnen ist. Mit Hilfe von Anke, der Veranstalterin, schaffen wir es aber, doch noch rechtzeitig fertig zu werden und wider Erwarten sind sogar Leute da. Die Vorstellung läuft gut, nur der Plattenspieler macht ein paar Probleme, von denen das Publikum aber nichts mitbekommt.
Am nächsten Morgen brechen wir sehr früh nach Frankfurt a. Main auf, wo wir abends in den Landungsbrücken auftreten sollen. Die Landungsbrücken sind ein tolles Frankfurter Off-Theater in einer großen, umgebauten Halle. Linus und Torge, die dort oft eigene Stücke inszenieren, helfen uns beim Aufbau und Soundcheck. Zwischendurch kommt der ADAC, weil wir uns völlig unbegründete Sorgen um unseren „Tourbus“, die „alte Dame“, gemacht haben. Leider ist die Show in Frankfurt mies besucht, außerdem haben wir vergessen, eine Lampe fürs DJ-Pult zu ordern, deshalb agieren wir an diesem Abend quasi blind, schlagen uns aber trotzdem achtbar. Nach der Show stürzen wir uns zusammen mit Linus und Torge noch ins Nachtleben von Frankfurt-Sachsenhausen, wo sich einige Junggesellen wiederum in den Hafen der Ehe stürzen…
Am nächsten Tag haben wir nur eine verhältnismäßig kurze Autofahrt nach Saarbrücken vor uns. Die Sparte4 ist eine kleine und noch ziemlich neue Spielstätte des Saarländischen Staatstheaters. Hier stimmt heute alles, die Location, die Technik, die Betreuung, die Show und das Drumherum. Das Publikum ist sehr nett und für einen sonnigen Pfingstsonntag auch zahlreich erschienen. Und im Raucherzimmer der Sparte4 macht sogar das Rauchverbot Spaß!
Die Fahrt nach Halle/Saale zieht sich am nächsten Tag. Außer Veronika war niemand von uns vorher in Halle, aber wir haben soviel Schlechtes gehört, dass wir völlig überrascht sind, wie ausgesprochen schön und anders als erwartet die Stadt ist. Genauso toll wie die Stadt ist auch die Galerie Durchlauferhitzer, ein großes Altbau-Wohnzimmer, in dem Ausstellungen, Konzerte und Lesungen stattfinden und in dem wir uns sofort wohl fühlen. Wir werden von den Veranstaltern Mischka und Roger optimal betreut und auch hier überraschen uns die Leute damit, dass sie an einem sonnigen Pfingstmontag eine Lese-/Theaterveranstaltung besuchen. Ein sehr gelungener letzter Abend für diesen Tourblock.