Teil 13: Wil, Gare de Lion

Endlich mal eine kurze Strecke. Nur 40 Minuten dauert die Autofahrt von Konstanz ins schweizer Städtchen Wil, deshalb nutzen wir den Vormittag für ein bißchen Entspannung und Sightseeing in Konstanz. Der Gare de Lion, wo wir abends auftreten, ist, wie der Name schon sagt, ein ehemaliges Bahnhofsgebäude in einem Gewerbegebiet. Den Club gibt es erst seit wenigen Monaten, aber in der kurzen Zeit haben hier schon große Namen wie Art Brut, Get Well Soon, Bernd Begemann und Fotos gespielt. Wir machen einen langen Soundcheck, während dem wir permanent gegen Rückkopplungen ankämpfen. Vielleicht liegt es an den insgesamt drei Monitorboxen auf der Bühne, jedenfalls löst sich das Problem erst kurz vor Ende des Soundchecks. Wir sind beruhigt. Zu früh gefreut. Die Show fällt in die Kategorie ‚Pleiten, Pech & Pannen‘ und markiert den bisherigen Tiefpunkt der Tour. Erst wird versehentlich das falsche Intro eingespielt, dann das richtige, dann gehen wir auf die Bühne und begrüßen unsere alten Freunde, die Rückkopplungen, die bis zum Ende des Auftritts bei uns bleiben, und zwar massiv. Ach ja, und dann kommt noch einmal das Intro – leider an einer Stelle, an der wir es gar nicht erwarten, an der es uns sozusagen völlig überrascht und sich akustisch auch nicht so vorteilhaft ins Gesamtgebilde einfügt… Egal, auch wenn wir mit unserer Show heute nicht so zufrieden sind – der Gare de Lion ist ein schöner Club, mit sehr, sehr netter Betreuung durch Matthias (Künstlerbetreuer) & Matthias (Sound). Also, liebe Wiler: Immer schön hingehen und Gutes schätzen lernen…
kleine Tanzeinlage auf dem Parkplatz vor der Metzgerei zum Ochsen Etwas skurril, aber auch sehr nett, ist übrigens der ältere Herr vom Hotel Ochsen, wo wir übernachten. Anfangs sind wir zwar etwas beunruhigt, weil er neben dem Hotel auch noch die Fleischerei und das Restaurant Ochsen betreibt – der Film Delicatessen kommt uns in den Sinn (in dem der Fleischer seiner Kundschaft Menschenfleisch verkauft). Hat man von Art Brut & Get Well Soon noch gehört, nachdem sie im Wiler Hotel Ochsen übernachtet haben, fragen wir uns. Aber natürlich ist alle Sorge umsonst, wir schlafen gut und friedlich, und das Frühstück am nächsten Morgen ist klasse.