Biographie

Teenage Angst Ensemble – Biografische Daten:

„Teenage Angst has paid off well“ Nirvana, 1993
Teenage Angst: Gefühl von intensiver Frustration, Hilflosigkeit und unbestimmtem Weltschmerz bei jungen Menschen.

Seit 2007 verschmilzt das Teenage Angst Ensemble auf der Suche nach der Weltformel Texte, Bilder und Sounds zu Geschichten und bringt diese auf die Bühnen des deutschsprachigen Raums. Da es die Weltformel eher auf der dunklen Seite des Mondes vermutet, beschäftigt sich das Teenage Angst Ensemble besonders gerne mit den Abgründen der Seele. Neben wechselnden Gästen besteht es im Kern aus Moana Köhring und Daniel Nipshagen.

Moana Köhring ist Ostwestfälin! Seitdem sie 1987 beim Weihnachtsmärchen der Mädchenjungschar Vilsendorf wegen ihrer schon damals sehr langen, dunkelbraunen Haare als „Schneewittchen“ besetzt worden war, wollte sie die Bühnen der Welt erobern. Sie hat zehn Jahre klassischen Klavierunterricht hinter sich gebracht und Udo Lindenberg für ein Autogramm geküsst. Den ersten Auftritt vor großem Publikum hatte sie trotz aller Bemühungen erst 1999, als sie auf dem Alten Markt in Bielefeld vor mehr als 1000 Menschen eine Rede anläßlich des CSD hielt. Als Souffleuse im knappen Kleidchen saß sie bei Heiner Müllers Quartett im Stadttheater Bielefeld auf der Bühne. Moana Köhring hat düstere Erinnerungen an Callcenter und spricht ein bisschen Schwedisch, für den Fall, dass sie wieder mal nach Stockholm auswandern möchte. Ihre Zwischenprüfung Magister schloss sie im Fach Philosophie zum Thema „Gerechtigkeit in der Organallokation“ mit der Note Eins ab und schmiss ihr Studium daraufhin, um die Vorteile einer eigenen Bühne in der BASTION zu nutzen.

Daniel Nipshagen wurde in Hattingen geboren, hat diese Stadt danach aber nie wieder betreten. Stattdessen sitzt er seitdem im wenige Kilometer entfernten Bochum fest. Mit 10 Jahren stand er in Der Nusser von Franz Xaver Kroetz zum ersten Mal auf der Bühne des Schauspielhauses Bochum. Wegen der obszönen Inhalte hielten sich Eltern und Großeltern im Publikum Augen und Ohren zu. Jahrelang sang Daniel Nipshagen im Bochumer Kinderchor – die dort erworbenen Kenntnisse missbrauchte er in der Pubertät als Sänger und Bassist der Thrashmetal-Band Katyn. Später verließ er die Uni noch vor Ende des Grundstudiums Germanistik, Geschichte und Anglistik, arbeitete mit Behinderten, psychisch Kranken und jugendlichen Obdachlosen, gründete den gemeinnützigen Verein no-budget-arts, dessen Vorsitzender er in der Folge jahrelang war, jobbte im Callcenter, lockte bis zu 5000 Besucher zu subkulturellen Events in leerstehende Bochumer Geschäfte, machte eine GmbH im Bereich Kulturwirtschaft auf, um sie schnell wieder zu schließen, schrieb Kurzgeschichten und Drehbücher, drehte Kurzfilme, arbeitete als Sprecher und DJ, und eröffnete einen eigenen Veranstaltungsort – die BASTION.

Die BASTION, eine der subkulturellen Oasen Bochums, mit einem Programm aus Konzerten, Lesungen, Kino, Theater, Ausstellungen und Parties, leiten Köhring und Nipshagen seit Jahren gemeinsam. Sie arbeiteten dort z.B. mit Wir sind Helden, Urge Overkill, Die Türen, Tiger Tunes, Klaus Fiehe, Otto Sander, Ralf Richter, den Ruhrfestspielen Recklinghausen, den Bochumer Symphonikern, Eins Live, der Extraschicht und Bochum Total zusammen und waren für ca. 400 Veranstaltungen verantwortlich.

Fast zwangsläufig haben Moana Köhring und Daniel Nipshagen das Prinzip Flickwerk, das sich durch ihre Biographie zieht, auch in ihre Kunst übertragen und damit einen sehr eigenen Stil entwickelt – wie Puzzlestücke verbindet das Teenage Angst Ensemble immer neue Genres zum Gesamtkunstwerk und kommt damit der Weltformel, dem Ruhm und dem Reichtum (siehe Nirvana) immer näher. Ehrlich.